Warum Ihre Business Intelligence-Software zu schade für die Vitrine ist
Käthe Kruse und ihre weltberühmten Puppen sind Ihnen sicherlich ein Begriff. Aber kennen Sie auch die spannende Geschichte von Lotte Pritzel, die fast zeitgleich als Puppenkünstlerin tätig war? Charlotte „Lotte“ Pritzeltauchte Anfang des 20. Jahrhunderts wie aus dem Nichts in der Münchner Bohème auf. Mit ihren filigranen, liebevoll gefertigten Wachspuppen begeisterte sie nicht nur die Künstlerkreise. Auch die Presse wurde aufmerksam und der Kekshersteller Hermann Bahlsen bestellte eigens entworfene Puppen für Werbezwecke.
Lotte Pritzels Puppen wurden begehrte Sammlerobjekte und auf Ausstellungen präsentiert. Kunden bis in die USA zahlten Höchstpreise. Die UFA drehte einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Die Pritzel-Puppe“ und der Kulturhistoriker Max von Boehn schrieb: „Die Puppen von Lotte Pritzel haben mehr von der Essenz unserer Zeit, als ein ganzer Glaspalast voll moderner Bilder.“
Wäre es jetzt nicht an der Zeit gewesen, die berühmt gewordenen Puppen in großem Stil zu produzieren und den Markt zu erobern? Vielleicht, aber Lotte Pritzel hatte andere Ziele: Ihre Puppen sollten künstlerisch wertvolle Einzelstücke bleiben, die nicht ins Kinderzimmer, sondern in die Vitrine gehörten. Lotte Pritzel zog mit ihrem Mann nach Berlin, wo die Künstlerszene gerade aufblühte. Sie arbeitete als Kostümbildnerin und Bühnenausstatterin und zog sich nach einigen Jahren aus der Öffentlichkeit zurück. Heute sind Lotte Pritzel und ihre Puppen nur noch in Expertenkreisen bekannt.
Ganz anders Käthe Kruse, deren Name heute weltbekannt ist. Ihre ersten Puppen hatte sie als Spielzeug für ihre Töchter gebastelt. Ein Berliner Warenhaus wurde aufmerksam und die Kunden staunten: Derart lebensechte Puppen hatten sie bisher noch nicht gesehen. Die Nachfrage stieg und die Puppenproduktion kam zügig ins Rollen. Sehr früh nutzte Käthe Kruse ihre Marktchancen: Sie stimmte ihre Produkte auf die Kundenwünsche ab und ergänzte ihr Sortiment durch neue Varianten, Puppenkleidung und Accessoires. Hartnäckig verteidigte sie ihre Marke gegen Nachahmer und erreichte sogar, dass erstmals ein Spielzeug unter künstlerischen Urheberschutz gestellt wurde.
Käthe Kruses Unternehmen expandiert bis heute. Sammler reißen sich um historische Originalpuppen. Ihre modernen Geschwister können in Onlineshops bestellt werden. 2016 wurde Käthe Kruse von Markenexperten zur „Marke des Jahrhunderts“ gekürt.
Lotte Pritzel und Käthe Kruse waren beide auf ihre Art erfolgreich, aber sind unterschiedliche Wege gegangen. Und ich finde beide Lebensgeschichten gleichermaßen faszinierend.
Was sie daraus für Controlling und Business Intelligence mitnehmen können, erfahren Sie im Podcast.
Exzellente Performance wünscht Ihnen
Ihr
Peter Bluhm