Wie Sie auf den Chauffeur-Effekt nicht hereinfallen
Sicher sagt Ihnen der Name Max Planck etwas. Kennen Sie aber auch diese spannende Anekdote über den berühmten Physiker? Als Max Planck den Physik-Nobelpreis erhalten hatte, erhielt er Einladungen aus ganz Deutschland. Immer wieder hielt er denselben Vortrag über seine Erkenntnisse auf dem hochkomplexen Gebiet der Quantenmechanik. Stets im Publikum saß auch Plancks Chauffeur. Der verstand zwar wenig von der Materie. Aber da er den Vortrag wieder und wieder hörte, konnte er ihn schließlich im Geist schon mitsprechen.
Eines Tages schlug der gelangweilte Chauffeur vor, er und Planck sollten doch einmal die Plätze tauschen. Er selbst würde den Vortrag halten, während Planck mit Chauffeurmütze getarnt in der ersten Reihe sitzen solle. Das würde etwas Abwechslung in die eintönige Vortragsreise bringen. Dem Physiker saß der Schalk im Nacken und er war einverstanden.
Der Vortrag kam und Plancks Chauffeur schlug sich hervorragend. Niemand im Publikum bemerkte den Rollentausch. Auch ein Physikprofessor nicht, der am Ende des Vortrags eine Frage stellte. Der Fahrer hätte sie zwar nicht beantworten können, aber er war nicht auf den Mund gefallen. Also sagte er: Die Frage sei so trivial, selbst sein Chauffeur könne sie beantworten. Was dieser dann – in Person des als Fahrer verkleideten Max Planck – auch tat.
Als ich diese Anekdote das erste Mal hörte, dachte ich sofort an die Vertriebler von Business Intelligence-Software – insbesondere dann, wenn diese direkt beim Software-Hersteller angestellt sind. Was meine ich genau? Hüten Sie sich vor Menschen, die über viel angelesenes Wissen verfügen und damit beeindruckende Präsentationen abliefern können. Sie kommen oft gerade dann ins Schleudern, wenn sie dieses Wissen in die Praxis umzusetzen sollen. Wenn es darum geht, die individuellen Anforderungen eines Unternehmens ins Projekt einzubringen. Oder echte, fundierte Empfehlungen auszusprechen, die ein Business Intelligence-Projekt auf die richtige Spur leiten.
Business Intelligence-Experten kennen ihren Kompetenzkreis
Wer ein Projekt zum Erfolg führen will, sollte das kennen, was der legendäre Investor Warren Buffett seinen „Kompetenzkreis“ nennt. Echte Business Intelligence-Experten verfügen über ein tiefes Wissen und enorme Erfahrung. Sie wissen aber auch genau, wo die Grenze ihres Kompetenzkreises verläuft und hüten sich, diese zu überschreiten.
Von dem Vertriebler eines Software-Herstellers dürfen Sie dies in der Regel nicht erwarten. Im besten Falle ist dieser in der Lage, Ihnen die Schokoladenseite seiner Software zu präsentieren. Für eine objektive und sichere Softwareauswahl sind Vertriebspräsentationen jedoch völlig ungeeignet. Der Kompetenzkreis eines Vertrieblers endet immer dann, wenn er Ihnen seine Software verkauft hat. Er wird auf Software-Umsatz provisioniert, unabhängig davon, wie gut oder schlecht die Business Intelligence-Software in Ihr Unternehmen passt.
Beachten Sie auch Ihren eigenen Kompetenzkreis
Jeder von uns sollte seinen Kompetenzkreis genau kennen – insbesondere, wenn Sie die Auswahl einer neuen Business Intelligence-Lösung zu verantworten haben. Lassen Sie sich nicht von bunten Oberflächen und haltlosen Versprechungen eines Software-Vertrieblers blenden. Für Sie ist allerhöchste Vorsicht geboten, wenn Sie von einem Vertriebler hören, dass seine Software quasi automatisch läuft, sehr einfach auf Knopfdruck und „on the fly“ alle Ihre Wünsche erfüllt und Ihre unternehmensindividuellen Anforderungen sozusagen alle schon im Softwarestandard enthalten sind.
Der einzig sinnvolle Weg einer treffsicheren Softwareauswahl ist ein strukturierter Auswahlprozess nach handfesten Kriterien, die sich ausschließlich an Ihren Anforderungen und Zielen orientieren. Sie selbst zeigen Souveränität und hohes Verantwortungsbewusstsein, wenn Sie sich einen Experten zur Seite zu holen, der Sie unterstützt, wenn Sie selbst an Ihre Grenzen stoßen. Ein unabhängiger Experte hilft Ihnen, eigenes Erfahrungswissen aufzubauen und damit auch Ihren Kompetenzkreis zu erweitern.
Denken Sie daran: Im Laufe eines Business Intelligence-Projektes kann der Wind immer schärfer werden. Bereits am Anfang müssen weitreichende Entscheidungen getroffen werden, die das gesamte weitere Projekt beeinflussen. Später werden Detailfragen auftauchen, mitten im Projekt muss vielleicht die Route nachjustiert werden. Dann sind Sie froh, wenn ein Sparringspartner in der ersten Reihe sitzt und Sie sagen können: Diese Frage kann Ihnen mein Chauffeur beantworten.
Exzellente Performance wünscht Ihnen
Ihr
Peter Bluhm
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